Bürge tritt als «Lindenhof»-Chef ab – Cassata übernimmt
Der Biologe, Berater und Coach Giuseppe Cassata ist bereits im Mandatsverhältnis für das Kompetenzzentrum tätig – im April 2025 übernimmt er die Geschäftsführung.
Im Oftringer «Lindenhof» kommt es Anfang April 2025 zu einem Wechsel an der Spitze. Ralph Bürge gibt die Funktion des Geschäftsführers ab. Das Ruder übernimmt Giuseppe Cassata. Bürge wird für Projektaufgaben weiterhin für das «Kompetenzzentrum für das Leben im Alter» tätig sein. Bürge hat bereits im letzten August das Pensionsalter erreicht. «Der Stiftungsrat hat sich im Hinblick darauf frühzeitig auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht», sagt dessen Präsident Walter Bloch im Gespräch mit dem ZT. Fündig wurde der Stiftungsrat in Giuseppe Cassata, der bereits seit einigen Jahren im Mandatsverhältnis als Coach und Berater für den «Lindenhof» tätig ist. «Wir haben die Chance gepackt, ihn als Geschäftsführer zu verpflichten», so Bloch.
Sohn von Einwanderern aus Sizilien
Dr. Giuseppe Cassata (1968) ist als Sohn einer sizilianischen Einwandererfamilie im Kanton Baselland aufgewachsen und studierte an der Universität Basel Biologie. Zwischen 2003 und 2009 war er Leiter des Firc Institute of Molecular Oncology in Mailand und hielt an der dortigen Universität Vorlesungen und Vorträge. Danach war er in verschiedenen Funktionen für Roche und Novartis tätig; bei Novartis war er Mitglied der Geschäftsleitung der Schweizer Vertriebsorganisation und dort zuständig für den Bereich Onkologie. Seit 2018 ist er selbstständiger Coach und Berater – unter anderem für den «Lindenhof». Zwischen 2018 und 2020 absolvierte er einen Master of Advanced Studies in Kommunikation, Mediation und Coaching.
Er habe viel Respekt vor der Aufgabe, in Bürges Fussstapfen zu treten sei keine einfache Aufgabe, sagt Cassata. «Ich bin froh, dass er mich in der Übergangsphase bis Anfang April begleitet.» Wichtig sei ihm Kontinuität: «Ralph Bürge hat in den letzten Jahren unglaublich viel Aufbauarbeit geleistet, um den Lindenhof in die Zukunft zu führen. Diesen Weg will ich mit den Mitarbeitenden weitergehen.»
Unter Bürge habe sich der «Lindenhof» in den letzten Jahren «massiv verändert und entwickelt», sagt Walter Bloch. «Er hat aus einem lokalen Pflegeheim mit 42 Angestellten ein Kompetenzzentrum mit 300 Mitarbeitenden gemacht, das inzwischen ein kantonaler Referenzpunkt mit schweizerischer Ausstrahlung ist. Dazu sind wir ihm zu grossem Dank verpflichtet.»
Bürge hat die Leitung des «Lindenhofs» 2008, also vor 16 Jahren, übernommen. Richtschnur sei damals die Vorstellung gewesen, die Institution so umzugestalten, wie er sie dereinst im Alter in Anspruch nehmen möchte. Die Tatsache, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden verbringen möchten, sei für ihn eine wichtige Leitplanke gewesen. «Heute sind wir eine Art Feuerwehrstützpunkt», sagt er. «Wir rücken aus und leisten in verschiedene Richtungen Einsätze. Gleichzeitig kann man bei uns Dienstleistungen in Anspruch nehmen.»
Bürge wird als Berater gefragt sein
Langweilig wird es Bürge auch ab April nächsten Jahres kaum. Das Projekt, das er für den «Lindenhof» betreut, dauert voraussichtlich bis Ende 2025. Klar ist, dass er aufgrund der Entwicklung des «Lindenhofs» ein gefragter Berater sein wird. Massiv gewachsen ist beispielsweise die angeschlossene Spitex «Lindenpark»; sie hat Leistungsverträge mit den Gemeinden Aarburg und Oftringen und gehört zu den kostengünstigsten Spitex-Organisationen im Kanton.
2021 erhielt der «Lindenhof» den mit 10’000 Franken dotierten Eulen-Award der Stiftung generationenplus. Ausgezeichnet wurde er für den Concierge-Dienst – erfunden hatte diesen einige Jahre zuvor Geschäftsführer Ralph Bürge höchstpersönlich.